Moment of Truth - Reebok

Ali As:Ist mir leider zu gehetzt vorgetragen. Keinerlei Pausen im Text. Irgendwie typischer Deutschrap-Flow. Dabei finde ich gerade die Zeile mit "teuflischer Zufall" gut und würde dem gerne mehr Punkte geben, weil er sympathisch rüberkommt und auch was zu erzählen hat. Sehr schade.

Falk Schacht:Wenn Leute sich über Probleme auskotzen, finde ich es immer dann interessant, wenn dabei Selbstironie, Sarkasmus oder irgendwie so was mitschwingt. Das zeigt mir nämlich, das da jemand kapiert hat, dass er eine eigene Verantwortung an der Situation hat. Dein Vortrag wirkt auf mich sehr ernst und glaubhaft. So als würdest du wirklich nicht verstehen, warum dein Leben so ist. Vielleicht fehlt mir hier die Antenne, um das zu empfangen. Aber entweder verstehe ich deinen Humor nicht, oder ich verstehe nicht, warum du deine Probleme nicht verstehst.

Mikis Fontagnier:Aze hat, glaube ich, die Aufgabe nicht so richtig verstanden. Das ist ja so weit weg vom Original, dass es irgendwie nicht mehr als Remix gelten kann - trotzdem einen Extrapunkt für das ganz hübsche Video!

Florence Lupa Bader:Den Beat finde ich nach 'ner Weile extrem nervig, du flowst aber prinzipiell sehr solide darauf. Inhaltlich find ich das so hmmm. Nicht so spannend, nichts, was man sich jetzt noch mal anhören möchte. Ich finde deine Stimme eigentlich ganz gut, aber die kannst du zu 100% noch ein ganzes Stück besser einsetzen. Das Video ist auch so geht so. Ich glaub, alles in allem geht da noch viel, viel mehr. Ansonsten: Kopf hoch. Dein Leben klingt ja grauenhaft.

Gold Roger:Sehe da weder eine Verbindung zum Original, noch mag ich den Beat. Bin ja auch ein VOZ und feier sowas grundsätzlich sehr, aber hier gibts mir zu wenig Humor und zu viel Selbstmitleid.

Jakob Paur (Juice Magazin):Schade, dass die Stimme hier so leise gemischt wurde, so werden die Strophen ein bisschen vom Beat verschluckt. Was ich dann höre, ist eine Aneinanderreihung von First World Problems, bei der mir ein gehöriger Schuss Selbstironie fehlt, der das alles auflockern würde. Wie schon beim Intro ist das alles zwar grundsolide, reißt mich aber zu keinem Zeitpunkt als Hörer mit.

Jolly Jay (DLTLLY):Weder Beat, Flow, Hook oder Video basiert wirklich auf dem Savas-Track. (Das eine Sample hätte man in jedem Song kurz einspielen können.) Der Text erfüllt zwar die Aufgabe noch, aber da die Thematik "Mein Alltag" so grob ist, hat Aze es sich insgesamt viel leichter gemacht als die anderen. Der Song ist an sich nicht schlecht, Flow ist manchmal ein bisschen anstrengend, aber okay. Paar gute Lines waren auch dabei.

Marc Leopoldseder (splash! Mag):Mutig, dass sich Aze für ein klassisches Genre der Wackness entschieden hat: „Ich steh morgens auf und“-Tracks sind nämlich so gut wie immer langweilig. Warum das bei Savas' Original nicht langweilig war, hat neben dessen Flow-Künsten einen simplen Grund: Er spricht über das Leben auf Tour, und das ist schon deshalb zumindest ein bisschen interessant, weil es einen Einblick in ein Leben abseits des Otto-Normal-Alltags bietet. Was Aze hier macht, ist allerdings das ganz, gaaaaanz klassische „Ich steh morgens auf und“ - und leider auch hochgradig langweilig.

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